Mit „Im Traum höre ich Dich spielen“ gelingt es der Autorin Lisa Genova erneut, ein neurologisches Krankheitsbild, nämlich die Amyotrophe Lateralsklerose, kurz ALS, professionell in einem Roman aufzuarbeiten:
Ein Musiker-Ehepaar trennt sich nach einem langen Prozess der Entfremdung, als die einzige Tochter den Kinderschuhen entwächst. Er, Richard, der gefeierte klassische Pianist, der die großen Konzerthäuser der Welt bespielt und zahlreiche Affären pflegt, - sie, Karina, die resignierte Jazzmusikerin, die ihre Karriere zugunsten ihres Ehemannes und zum Wohl der gemeinsamen Tochter Grace hintenangestellt hat und sich nun als Klavierlehrerin in einer Kleinstadt über Wasser hält.
Abwechselnd beleuchtet die Autorin die Perspektiven dieser beiden Menschen, schildert das Auftreten erster Anzeichen der ALS bei Richard ebenso wie die Reaktion und das Gefühlschaos, in das Karina stürzt, als sie von der Diagnose der tödlichen und zerstörerischen Erkrankung ihres doch so verhassten Ex-Ehemannes erfährt. Mit brutal offenen Detailschilderungen und gänzlich ungeschönt werden die Stadien der ALS dargestellt, eingebettet in eine gleichwohl emotionale und feinfühlige Geschichte des Lebens zweier Partner, die das Schicksal auf einer anderen Ebene wieder zusammenführt und letztlich versöhnt.
Nein, dieses Buch ist keine romantische Lektüre mit Happy End, und wohl auch kaum eine Beruhigung oder ein Trostspender für Betroffene oder Angehörige. Vielmehr ist es eine unbarmherzige, aber klare Aufforderung, sich dieser unheilbaren Krankheit zu stellen, zu kämpfen, nichts zu verdrängen und sich - rechtzeitig - um das zu kümmern, was wichtig ist, um sich sowohl auf das nächste Krankheitsstadium einzustellen als auch inneren Frieden mit sich selbst finden.
©Dr. Christine Thilmann, Neurologienetz.de
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Roman "Im Traum höre ich Dich spielen" - Lisa Genova
Roman "Im Traum höre ich Dich spielen" - Lisa Genova
Mit „Im Traum höre ich Dich spielen“ gelingt es der Autorin Lisa Genova erneut, ein neurologisches Krankheitsbild, nämlich die Amyotrophe Lateralsklerose, kurz ALS, professionell in einem Roman aufzuarbeiten:
Ein Musiker-Ehepaar trennt sich nach einem langen Prozess der Entfremdung, als die einzige Tochter den Kinderschuhen entwächst. Er, Richard, der gefeierte klassische Pianist, der die großen Konzerthäuser der Welt bespielt und zahlreiche Affären pflegt, - sie, Karina, die resignierte Jazzmusikerin, die ihre Karriere zugunsten ihres Ehemannes und zum Wohl der gemeinsamen Tochter Grace hintenangestellt hat und sich nun als Klavierlehrerin in einer Kleinstadt über Wasser hält.
Abwechselnd beleuchtet die Autorin die Perspektiven dieser beiden Menschen, schildert das Auftreten erster Anzeichen der ALS bei Richard ebenso wie die Reaktion und das Gefühlschaos, in das Karina stürzt, als sie von der Diagnose der tödlichen und zerstörerischen Erkrankung ihres doch so verhassten Ex-Ehemannes erfährt. Mit brutal offenen Detailschilderungen und gänzlich ungeschönt werden die Stadien der ALS dargestellt, eingebettet in eine gleichwohl emotionale und feinfühlige Geschichte des Lebens zweier Partner, die das Schicksal auf einer anderen Ebene wieder zusammenführt und letztlich versöhnt.
Nein, dieses Buch ist keine romantische Lektüre mit Happy End, und wohl auch kaum eine Beruhigung oder ein Trostspender für Betroffene oder Angehörige. Vielmehr ist es eine unbarmherzige, aber klare Aufforderung, sich dieser unheilbaren Krankheit zu stellen, zu kämpfen, nichts zu verdrängen und sich - rechtzeitig - um das zu kümmern, was wichtig ist, um sich sowohl auf das nächste Krankheitsstadium einzustellen als auch inneren Frieden mit sich selbst finden.
©Dr. Christine Thilmann, Neurologienetz.de