• Die richtige Ernährung bei Multipler Sklerose

    Julia Bierenfeld
    Humboldt Verlag 2023, 212 Seiten, € 22.-

    Da das Darmmikrobiom nach dem aktuellen Forschungsstand großen Einfluss auf chronisch entzündliche Erkrankungen hat, ist ein Ratgeber zur gesunden Ernährung bei Multipler Sklerose mehr als naheliegend. Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass sich der Konsum von Salz negativ auf das Mikrobiom auswirkt, bestimmte Milchprodukte, Fette und Vitamine hingegen entzündungshemmend wirken. Die Autorin erläutert in ihrem Ratgeber die neuesten Erkenntnisse zur gesunden Ernährung und deren Wirkung auf Darmbakterien, die „Darmbarriere“ und Entzündungen. Sie schildert darüber hinaus, welche bestimmten Nahrungs- und auch Nahrungsergänzungsmitteln kritisch zu sehen sind, und gibt konkrete Empfehlungen für die Ernährung insbesondere bei einer diagnostizierten MS-Erkrankung. Die in diesem Werk enthaltenen 60 Rezepte für Hauptmahlzeiten und gesunde Snacks sind ansprechend präsentiert sowie leicht zuzubereiten und bieten Betroffenen daher einer wertvolle Hilfestellung zur Umsetzung einer ausgewogenen gesunden Ernährung.

    © Patrick Thilmann | Neurologienetz.de

  • Klinisch-neurologische Untersuchungstechniken

    Peter P. Urban
    Thieme Verlag 2022, 3. Auflage, 381 Seiten ., € 99,99 .-

    Die klinisch-neurologische Untersuchung bildet neben der Anamnese das wichtigste Rüstzeug eines jeden Neurologen. Da diese in aktuellen Lehrbüchern zunehmend zu kurz kommt, ist dieses Werk sehr zeitgemäß. Das Fachbuch ist dreigeteilt in die Kapitel Anamnese, allgemeine klinische Untersuchung und klinisch-neurologische Untersuchungstechniken bei ausgewählten Erkrankungen und Symptomen. Dem Autor gelingt es dabei, sowohl die komplette Basisuntersuchung - inklusive der Neuropsychologie - als auch die spezifischen Untersuchungen - u.a. die Hirntoddiagnostik - detailliert darzustellen. Besonders interessant und hilfreich ist, dass auf spezifische Befunde und das Vorgehen der Untersuchung bei spezifischen Erkrankungen eingegangen wird. So kann der Untersucher abhängig von der Verdachtsdiagnose sein routinemäßiges Vorgehen um die jeweilig spezifische Untersuchung erweitern. Auch differenzialdiagnostische Überlegungen fließen in die Darstellung der verschiedensten Symptome und Befunde ein. Hierbei finden sich zahlreiche Details, die man in anderen Lehrbüchern vergeblich suchen dürfte. Hervorzuheben ist auch das Kapitel zur Detektion psychogener Störungen sowie die diesbezüglich im Text immer wieder eingestreuten Hinweise. Im Vergleich zur Vorauflage wurde es inhaltlich komplett überarbeitet. Sucht dieses Werk in Umfang und Detail doch seinesgleichen, wird es nicht nur Anfängern der Neurologie, sondern auch bereits erfahreneren Kollegen von großem Nutzen sein.
    © Neurologienetz 2023

  • Klinische Neuropsychologie – kognitive Neurologie

    Karnath H.-O., Goldenberg G., Ziegler W.
    Thieme Verlag 2022, 2. unveränderte Auflage 346 S., 19 Abb. € 59,99.-

    Da neuropsychologische Defizite bei einer Vielzahl neurologischer Erkrankungen auftreten können, ist ein grundlegendes Wissen über die neurologischen kognitiven Störungen essentiell. Das vorliegende Buch präsentiert übersichtlich und prägnant die wichtigsten Störungsbilder und erfasst dabei sowohl klassisch definierte Symptome wie Aphasie, Agnosie, Neglect oder Apraxie als auch Symptombilder wie Störungen der Aufmerksamkeit, der visuellen und akustischen Raumorientierung oder exekutive Dysfunktionen. Die Darstellung ist prägnant, verständlich und übersichtlich. Mögliche Ursachen werden ebenso erörtert wie differenzierte diagnostische Methoden und therapeutische Ansätze. Der Leser erhält auf diese Weise eine gute Übersicht über diesen klinisch wichtigen Aspekt verschiedenster Erkrankungen des Gehirns. Dass Empfehlungen nicht nur zur Untersuchung mittels standardisierter neuropsychologischer Tests, sondern auch zur Bedside-Diagnostik vermittelt werden, erleichtert die Anwendung des erlernten Wissens auch im klinischen Alltag. Dank der mit diesem Werk vermittelten Grundlagen erhalten betroffene Patienten eine fundierte Diagnose und können rasch einer gezielten Therapie zugeführt werden. Eine wertvolle Hilfestellung für alle, die bei ihrer tägliche Arbeit mit kognitiv beeinträchtigten Patienten befasst sind!

    © Neurologienetz 2022

  • Elektroneurographie und Elektromyographie kompakt

    Jimenez-Domiguez R., Milnik V.
    Springer 2021, 1. Auflage, 195 Seiten ., € 29,99 .-

    Das vorliegende Werk eignet sich hervorragend als Handbuch für die tägliche Arbeit im elektrophysiologischen Labor. Seine Schwerpunke liegen auf der elektrophysiologischen Befunderhebung sowie der Theorie und Praxis der neurographischen Diagnostik. Zum besseren Verständnis der Ableitung sind einleitend die anatomischen Grundlagen inklusive Kennmuskeln und Innervationsanomalien der untersuchten Nerven, Nervenwurzeln und Muskeln abgehandelt; bei der Darstellung des jeweils untersuchten Nerven und Muskels werden diese Ausführungen wiederholt erläutert. Außerdem gehen die Autoren auf die wichtigsten bzw. häufigsten Krankheitsbilder und insbesondere die Nervenkompressionssymptome ein. Da theoretische Grundlagen – entsprechend dem Anspruch eines Handbuchs für die tägliche Praxis – etwas kurz kommen, empfiehlt sich für spezielle Fragen die Konsultation eines ausführlicheren Werks. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass dieses Werk ein kompaktes Wissen sowohl für die ärztliche Tätigkeit als auch für die elektrophysiologische Assistenz liefert und für die tägliche Routine gute Dienste leisten dürfte.

    © 2023 Neurologienetz

  • Multiple Sklerose

    Schmidt, Hoffmann, Faiss, Köhler, Zettl
    Urban & Fischer Verlag 2021, 8. Auflage, 534 S., 88 Abb., € 79.-

    Der in den letzten Jahren zunehmende wissenschaftliche Erkenntnisgewinn zur Multiplen Sklerose sowie die sich ständig erweiternden diagnostischen und therapeutischen   Möglichkeiten machten eine Neuauflage dieses bewährten Fachbuchs erforderlich.
    Inhaltlich finden daher neben dem Grundlagenwissen wie Pathophysiologie, Pathogenese, Klinik sowie den Sonderformen der MS auch aktuelle Aspekte zur Erkrankung Eingang. Neue diagnostische Verfahren wie beispielsweise Kernspintomografie, optische Kohärenztomografie oder Biomarker wie der Neurofilament Light Chain sind ebenso dargestellt wie neue Entwicklungen in Form der Beobachtung von Impfreaktionen unter der Behandlung mittels immunmodulatorischer Medikamente. Das Kapitel zur Therapie der Multiplen Sklerose beschränkt sich nicht nur auf die Darstellung der neu zugelassenen immunmodulatorischen Präparate, sondern gibt auch spezifische Therapieempfehlungen hinsichtlich typischer Begleitsymptome. Die herausragenden klinischen Darstellungen sowie die genaue Dosierungsempfehlungen dürften sich im Praxisalltag als sehr hilfreich erweisen. Erfreulich ist, dass im Kapitel „eHealth-Lösungen für die MS“ auch neue technische Möglichkeiten zu Diagnostik, Therapie und Patientenmanagement präsentiert werden.
    Aufgrund der tiefgehenden Darstellung des Werkes und seines alle wesentlichen Bereiche abdeckenden Inhalts ist dieses Werk allen Ärzten, die MS-Patienten betreuen, uneingeschränkt zu empfehlen.
    ©Patrick Thilmann | Neurologienetz.de

  • Das EMG-Buch: EMG und periphere Neurologie in Frage und Antwort

    Bischoff, Ch., Schulte-Mattler W. J
    Thieme Verlag 2021, 5. Auflage, 374 S. 389 Abb., € 119,99.-

    Auch die 5. Auflage dieses Standardwerks bleibt dem bewährten Konzept treu: Anhand von inzwischen 98 Fallbeispielen wird die diagnostische Herangehensweise der Elektroneurographie und Elektromyographie erläutert. Die Fallbeispiele sind hierbei so gewählt, dass der Leser die Befunde der häufigsten peripheren Nervenläsionen, aber auch systemische Nerven- und Muskelerkrankungen kennenlernt. Die Darstellung der Fälle orientiert sich an der klinischen Arbeit: Anamnese, klinisch-neurologischer Befund, Arbeitshypothese, Ziele der elektrophysiologischen Untersuchung sowie Hinterfragen der erhobenen Untersuchungsergebnisse. Diese Herangehensweise schult das diagnostische Denken und das Verständnis für Erkrankung und Befunde. Die einleitenden Kapitel zur EMG-Untersuchung, zur Neurographie sowie zu Vorgehensweise und Befundinterpretation bei verschiedenen neuromuskulären Erkrankungen veranschaulichen dem Leser die Grundlagen der jeweiligen Untersuchungstechniken. Zahlreiche Videos, die online mittels eines im Buch enthaltenen Codes abgerufen werden können, ergänzen die Befunddarstellung. Im Anhang finden sich außerdem Normwerte sowie ein Glossar häufiger Begriffe der elektrophysiologischen Diagnostik. Neu aufgenommen wurde die Ultraschalldiagnostik der peripheren Nerven, die anhand von Videobeispielen erläutert wird. Aktualisiert wurde darüberhinaus das insbesondere für Anfänger ungemein wichtige Videomaterial der neurophysiologischen Diagnostik.
    Die aktuelle Auflage ist daher sowohl Neurologen zu empfehlen, die sich neu mit dieser Untersuchungsmethode vertraut machen wollen, als auch erfahrenen Kollegen zur Vertiefung ihrer Kenntnisse.
    © Neurologienetz 2021

  • Neuroinfektiologie

    Meyding-Lamadé U., Stangel M., Weber J.
    Springer Verlag 2021, 60 Abb., 515 Seiten, Preis: 79,99 €.

    Die Autoren des Werks „Neuroinfektiologie“ haben sich nicht weniger vorgenommen als das gesamte Spektrum solcher Infektionserkrankungen abzubilden, die sich auf das zentrale oder periphere Nervensystem auswirken.
    Die übersichtliche Gliederung orientiert sich sinnvollerweise nicht an den verschiedenen Erregern, sondern führt die verschiedenen Krankheitsbildern aus einem klinischen Blickwinkel auf, anhand derer die verschiedenen Symptombilder der unterschiedlichen Erreger erläutert und durch differenzialdiagnostische Abgrenzungen ergänzt werden. Den Auftakt des Buches bilden - inklusive eines kurzen historischen Rückblicks - interessante Kapitel zur Epidemiologie, zur Taxonomie und den diagnostischen Methoden. Die Darstellung der Krankheitsbilder und die klinische Unterscheidung verschiedener Erreger sind den Autoren besonders gut gelungen. Auf diese Weise kann sich der Leser - am Symptombild orientiert - Gedanken über mögliche Erreger zu machen, anstatt es - wie ansonsten gängige Praxis - dem Labor zu überlassen, die in Betracht kommenden und auf dem Laboranforderungsbogen angekreuzten Erreger abzuarbeiten. Auch spezielle Aspekte wie die Problematik der Behandlung immunsupprimierter Patienten, die Reisemedizin, Schwangerschaft oder der geriatrische Patient kommen in diesem Werk zur Sprache. Wichtig und hilfreich ist darüber hinaus die kompakte Übersicht „Erregervignetten“ zu Viren, Bakterien, Parasitosen und Pilzen. Das abschließende Kapitel „Impfungen“ dürfte auch für den Neurologen im Praxisalltag von Bedeutung sein.
    Alles in allem überzeugt dieses Werk durchweg durch seine hervorragend aufgearbeiteten Inhalte, die Art und Weise der Darstellung sowie seinen Umfang, so daß es nicht nur klinisch tätigen Neurologen, sondern auch Neurologen in niedergelassener Praxis wärmstens zu empfehlen ist.
    ©2021  Neurologienetz

  • Amyotrophe Lateralsklerose

    Thomas Meyer
    Kohlhammer Verlag 2021, 219 Seiten, € 29.-

    Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine schwere chronische und rasch progrediente Erkrankung, die zu fortschreitenden Lähmungserscheinungen führt. Dementsprechend groß ist die Belastung für den Patienten und seine Angehörige, die sich im Verlauf der Erkrankung mit vielen Fragen konfrontiert sehen. Der Autor des vorliegenden Buches widmet sich dieser Problematik, indem er auf über 350 Fragen rund um das Thema ALS umfassende und verständliche Antworten gibt. Erörtert werden nicht nur Diagnostik, Verlauf und Prognose der Erkrankung, sondern insbesondere auch die therapeutischen Möglichkeiten. Da keine ursächliche Behandlung möglich ist, beschränken sich diese zwar auf die symptomatische medikamentöse Behandlung sowie Heil- und Hilfsmittel. Aufgrund der Schwere der Erkrankung besteht hier allerdings ein großer Informationsbedarf, der dank der profunden Ausführungen mehr als befriedigt wird. Der Autor, der aufgrund seiner 20jährigen Tätigkeit in der ALS Ambulanz der Charité Berlin auf eine umfassende klinische Erfahrung zurückgreifen kann, beweist mit der durchdachten Gliederung des Werks sowie mit seinen ausführlichen Erörterungen insbesondere zu Fragen betreffend Symptomlinderung, Ernährung, Beatmung und Hilfsmittelversorgung ein gutes Gespür für die Aspekte, die für den Patienten und seine Angehörigen von primärem Interesse sind. Nachdem selbst Mediziner oft nicht über eine entsprechend große Erfahrung verfügen, dürfte dieser Wegweiser auch ihnen wertvolle Dienste im Hinblick auf die Beratung und Begleitung von ALS-Patienten leisten.

    © Neurologienetz 2021

  • Praxisbuch EEG

    Ingmar Wellach
    Thieme Verlag 2020, 3. überarbeitete Auflage 2021, 608 S. 238 Abb., € 99,99.-

    Das Werk „Praxisbuch EEG“ hat sich in seiner 3. Auflage vom Buch für Einsteiger in die EEG-Befundung zum umfassenden Lehrbuch der Elektroenzephalographie entwickelt. Bereits die anatomischen, physiologischen und technischen Grundlagen umfassen 140 Seiten, so dass sich der Leser, ausgestattet mit diesem profunden Grundwissen, den Kapiteln zur EEG-Befundung sowie den normalen und abnormen EEG-Befunden widmen kann. Die Darstellung krankhafter Befunde ist -soweit möglich - nach klinischen Bildern gegliedert, was die Nutzung im Praxisalltag erleichtert und – je nach Interesse - auch die gezielte Lektüre einzelner Kapitel ermöglicht. Die Ausführungen sind umfassend, gleichwohl auch für Anfänger verständlich und mit über 200 Abbildungen anschaulich illustriert. Eine sinnvolle Brücke zwischen Klinik und technischem Befund schlagen klinische Ausführungen zum jeweiligen Krankheitsbild. Die klare Gliederung des Buches erleichtert auch erfahrenen Neurologen das schnelle Nachschlagen. Kapitel zu den Effekten von Medikamenten auf das EEG, Empfehlungen zur Auswertung der Elektroenzephalographie und das Kapitel „historischer Rückblick“ runden das Werk ab.

    Wie inzwischen beim Thieme Verlag üblich, erhält der Nutzer nach dem Kauf auch online Zugriff auf das Buch über die sogenannte eref.

  • Epilepsie – Fortbildung kompakt

    Hamer H., Gollwitzer S., Krebs S.,
    Govi 2020, 92 Seiten ., € 16,90.-

    Auf knapp 100 Seiten gewährt dieses Werk einen schnellen Überblick über die wichtigsten Aspekte des Krankheitsbilds „Epilepsie“. So wird die Differenzierung zwischen fokalen und generalisierten Epilepsien unter Darstellung der jeweils wichtigsten  Krankheitsbilder dieser Formen erläutert. Im ersten Teil sind zudem spezielle Aspekte wie die Therapie der Epilepsie im Alter und während der Schwangerschaft sowie der Status epilepticus und nicht zuletzt sozioökonomische Aspekte erörtert. Der zweite Teil stellt die medikamentöse Therapie der Epilepsie in den Fokus. Kurze „Steckbriefe“ liefern die wichtigsten Informationen zu den derzeit verfügbaren Medikamenten. Des Weiteren finden sich Empfehlungen zur leitliniengerechten Therapie und zur differenzierten Behandlung besonderer Patientengruppen.
    Zusammenfassend ist das Buch allen Medizinern zu empfehlen, die sich einen schnellen Überblick über das Krankheitsbild der Epilepsie verschaffen möchten, wie z.B. Berufseinsteigern oder  Allgemeinärzten, die immer wieder mit „Epilepsien“ konfrontiert sind.
    © 2022 Neurologienetz

  • Läsionen peripherer Nerven und radikuläre Syndrome

    Müller-Vahl H., Tegenthoff M.
    Thieme Verlag 2021, 11. Auflage, 564 S., 419 Abb., € 199.-

    Wenn ein Werk inzwischen in der 11. Auflage erscheint, hat dies gute Gründe. So hat das von Mumenthaler und Schliack begründete Fachbuch in all den Jahren nicht  an klinischer Relevanz verloren. Die Ausführungen zur Klinik der Läsionen peripherer Nerven und Spinalnerven, die Schwerpunkt des Buches sind, lassen sich in keinem anderen Werk so detailliert und ausführlich nachlesen. Die klinische Erfahrung der Erstautoren ist auch heute noch spürbar. Besonders hilfreich sind die genauen Erläuterungen klinischer Funktionstests zur differenzialdiagnostischen Einordnung krankhafter Befunde. Zahlreiche Abbildungen veranschaulichen den Text, und insbesondere auch die anatomischen Bebilderungen tragen wesentlich zum Verständnis bei. Die ersten, etwas mehr als hundert Seiten befassen sich mit den anatomischen, histologischen und physiologischen Grundlagen. Krankheitsbilder, die z.B. eine infektöse, immunologische oder hereditäre Ursache haben und mit einer Beteiligung des peripheren Nervensystems einhergehen werden ebenfalls – wenngleich recht knapp –  besprochen. Auch das Kapitel zur Untersuchung von Läsionen peripherer Nerven beschränkt sich auf das Basiswissen, so dass hier ergänzende Literatur empfehlenswert ist. Gleichwohl sollte dieses Werk in keiner Bibliothek klinisch tätiger Neurologen fehlen, weil es nach Einschätzung des Rezensenten zum differenzierten Verständnis beiträgt und zur Diagnostik peripherer Nervenläsionen im Rahmen der klinischen Arbeit unentbehrlich sein dürfte.

    © 2021 Neurologienetz.de

  • Parkinson-Syndrome und andere Bewegungsstörungen

    Deutschl G., Oertel W.H., Poewe W.,
    Thieme Verlag 2020, 2. Auflage 2020, 806 S., 251 Abb., € 199,99.-

    Verschiedene Formen von Bewegungsstörungen begegnen Neurologen in der niedergelassenen Praxis, in der neurologischen Notfallmedizin und im Konsiliardienst ebenso wie bei der Arbeit auf den neurologischen Stationen. Der Bedeutung dieses komplexen Themas trägt das vorliegende Fachbuch allein schon durch seine Ausführlichkeit Rechnung. Im Unterschied zur 1. Aufl. hat die vorliegende Ausgabe – entsprechend dem voranschreitenden Wissenzuwachs in diesem Bereich - deutlich an Umfang zugenommen. Die fundierte inhaltliche Darstellung wird durch eine Vielzahl von Tabellen veranschaulicht. Hier finden sich ausführliche Erklärungen zu Medikamenten und deren Dosierung sowie ihren Nebenwirkungen und darüber hinaus detaillierte Informationen zur Genetik sowie differenzialdiagnostische Überlegungen bzw. Diagnostikpfade. Zudem ergänzen zahlreiche bildliche Darstellungen und online abrufbare Videos die Textpräsentation. Da auch insgesamt seltene Bewegungsstörungen Eingang in das Werk finden, bleiben bei der Lektüre fast keine Fragen offen.

    Aufgrund seiner detaillierten Darstellung der Krankheitsbilder, seiner Ausführlichkeit und der Bedeutung von Bewegungsstörungen im Rahmen der täglichen Arbeit ist dieses Fachbuch jedem Neurologen uneingeschränkt zu empfehlen.

    © Neurologienetz 2020

  • Parkinson-Syndrome kompakt

    Höglinger G.U.
    Thieme Verlag 2018, 257 S., € 79,99.-

    Die Differenzialdiagnose und Therapie der Parkinson-Syndrome stellt nicht nur Anfänger der Neurologie vor eine große Herausforderung. Das gut gegliederte Werk soll die differenzialdiagnostischen Überlegungen durch die ausführliche Darstellung der atypischen Parkinson-Syndrome nebst Therapieempfehlungen erleichtern. Hinsichtlich der Therapie ist hervorzuheben, daß der Herausgeber erfreulicherweise den nichtmotorischen Symptomen der Parkinson-Erkrankung ein ganzes Kapitel widmet. Bezüglich der Behandlung der motorischen Symptome kommen auch die intensivierten invasiven Therapien nicht zu kurz. Im abschließenden Kapitel werden auch die „unterstützenden Therapien“ zumindest überblicksartig aufgeführt. Dem Umfang des Werkes entsprechend ist die inhaltliche Darstellung knapp gehalten, wobei zahlreiche Tabellen den Inhalt sinnvoll ergänzen. Zu dürftig geraten ist allerdings die Abhandlung der klinisch-neurologischen Untersuchung. Insgesamt eignet sich das Werk hervorragend, um Anfängern einen guten Überblick über die Parkinson-Erkrankung zu verschaffen. Zudem gibt es Antworten zum Umgang mit Komplikationen und der Problematik der häufigen nicht-motorischen Symptome. Selbst erfahrenen Anwendern dürfte es als Nachschlagewerk gute Dienste leisten. Zur Vertiefung der wichtigen unterstützenden – insbesondere aktivierenden – Therapien sollte allerdings auf ergänzende Literatur zurückgegriffen werden.
    © Neurologienetz 2019

     

     

     

     

     

     

  • Autoimmunerkrankungen in der Neurologie

    Stangel M., Mäurer M.
    Springer Verlag 2018, 2. aktualisierte und erweiterte Auflage, Seiten, 34 Abb. , € 119,99.-

    In der klinischen Ausbildung und wohl auch im Rahmen differenzialdiagnostischer Überlegungen spielen Autoimmunerkrankungen – abgesehen von Multipler Sklerose und Myasthenia gravis - aufgrund ihrer Komplexität leider eine untergeordnete Rolle. Dieser Problematik nehmen sich die Autoren mit dem vorliegenden Werk an und konzentrieren sich dabei auf die Darstellung von Diagnostik, Klinik und Therapie der jeweiligen Erkrankung. Behandelt werden u.a. autoimmune ZNS-Erkrankungen, Immunneuropathien, (neuro-)muskuläre Erkrankungen, Kollagenosen und Vaskulitiden sowie paraneoplastische Erkrankungen. Der inhaltliche Umfang der Darstellung des jeweiligen Krankheitsbildes korreliert mit der Relevanz der Erkrankung im klinischen Alltag, so dass die Ausführungen z.B. zur Myasthenia gravis und insbesondere deren Therapiemöglichkeiten sehr umfassend sind, wohingegen seltenere Krankheitsbilder nur kurz umrissen werden, so dass zur Vertiefung des Wissens ggf. weitere Literatur hinzugezogen werden muss. Durch den Fokus auf das Wesentliche gelingt es den Autoren, dem Leser einen Überblick über die Problematik dieser Erkrankungen zu verschaffen und ihn in die Lage zu versetzen, differenzierte diagnostische Überlegungen unter Einbeziehung autoimmunvermittelter Erkrankungen anzustellen.

    © 2021 Neurologienetz.de

  • Farbduplexsonografie der hirnversorgenden Gefäße – Atlas und Handbuch

    Eva Bartels
    Schattauer Verlag 2018, 2. Auflage, 388 S., € 149,99.-

    Auch die zweite Auflage des Werkes „Farbduplexsonografie der hirnversorgenden Gefäße“ erscheint als zweisprachige Ausgabe mit nebeneinander angeordneten Texten. Die physikalisch-technischen und anatomischen Grundlagen werden auch für Anfänger verständlich dargestellt. Im praktischen Teil sind die Duplexsonographie der extrakraniellen Gefäße, der Venen sowie der intrakraniellen Gefäße ausführlich behandelt, wobei nicht nur Normalbefunde, sondern auch Anlagevariationen und pathologische Befunde Eingang gefunden haben. Die Darstellung ist strukturiert und verständlich; kritisch anzumerken ist lediglich, dass das Bildmaterial nicht im Text platziert wurde, was ein umständliches Blättern notwendig macht. Der Sinn der bilingualen Darstellung erschließt sich jedenfalls dem Rezensenten nicht, auch wenn es dem interessierten Leser vielleicht die Aneignung der englischen Terminologie zu dem Thema und damit die Lektüre anderer englischsprachiger Texte hierzu erleichtern mag.
    Insgesamt dürfte sich das Fachbuch insbesondere für Anfänger zum Erlernen der Grundlagen, aber auch für Fortgeschrittene in der Ultraschalldiagnostik als übersichtliches Nachschlagewerk gut eignen.
    © Neurologienetz.de 2018

     

     

  • Neuro-Intensivmedizin

    Bösel J., Schönenberger S.
    Thieme Verlag 2018, 324 S., € 59,99.-

     

    Das Buch Neuro-Intensivmedizin ist als Ratgeber für die Kitteltasche konzipiert. Es bietet dem Leser die Möglichkeit, sich rasch und effektiv über das Vorgehen in den unterschiedlichen Situationen im ärztlichen Alltag auf der Intensivstation zu informieren. Der Schwerpunkt des Buches liegt hierbei nicht auf den neurologischen Erkrankungen, die nur ca. ein Drittel des Buches ausmachen. Mehr Raum nehmen die SOP (Standard Operation Procedures) internistischer Krankheitsbilder und die Darstellung invasiver Tätigkeiten auf der Intensivstation ein. So werden nicht nur SOPs zu Zugängen oder internistisch diagnostischen Maßnahmen aufgeführt, sondern auch das Vorgehen bei Aufnahme oder Verlegung von Patienten, rechtliche Fragen oder die neurologische Diagnostik auf der Intensivstation erläutert. Abschließend finden sich Skalen und Scores sowie Formeln und Fakten mit intensivmedizinischer Relevanz. Ziel des Buches ist, den Leser effektiv und schnell über erforderliche Vorgehensweisen auf der neurologischen Intensivstation zu instruieren und so Handlungsabläufe zu optimieren. Zwar werden Empfehlungen zu ersten „konkreten Maßnahmen“ gegeben, dennoch läßt der Umfang des Werkes keine detaillierte Beschreibung der jeweiligen Erkrankung und spezifischen Therapie zu, so daß hierfür anderweitige Fachliteratur zu Rate gezogen werden muss. Das Werk ist also sowohl Neurologen zur Einführung in ihre Tätigkeit auf der neurologischen Intensivstation als auch Intensivmedizinern anderer Fachrichtungen zu empfehlen, die sich immer wieder mit
    neurologischen Erkrankungen konfrontiert sehen.
    © Neurologienetz 2018

     

  • Elektroenzephalographie

    Noachtar S., Rémi J.
    Kohlhammer Verlag, 1. Auflage 2018, 507 S., 411 Abb., 23. Tab., € 199.-

     

    Daß die Autoren auf einen praxisorientierten Inhalt Wert legen, bestätigt sich bereits nach wenigen Seiten der Lektüre des vorliegenden Werkes. Den Grundlagen des EEGs sind mehr als 100 Seiten gewidmet, die mit zahlreichen Darstellungen von charakteristischen Kurvenveranschaulicht werden. Die komplexe Thematik der Potentialentstehung, die Funktion der Filter und die Lokalisation der Potentiale sind ebenso verständlich aufbereitet wie die verschiedenen Ableitungsformen oder Artefakte. Das Werk gliedert sich in Kapitel zur Durchführung, zu Provokationsmethoden und Klassifikationen und präsentiert im Anschluss mit einführender Texterläuterung die pathologischen und physiologischen EEG-Muster. Alle EEG-Muster sind durch erläuternde Texte sinnvoll ergänzt; dies sowie die Einarbeitung zahlreicher Graphiken veranschaulichen die Thematik in hohem Maße. Somit empfiehlt sich dieses Lehrbuch insbesondere zum Einstieg in die EEG-Materie, da es den Leser Schritt für Schritt an eine systematische EEG-Auswertung heranführt, mag darüber hinaus aber auch erfahrenen Neurologen als Nachschlagewerk gute Dienste leisten. Ein „Content+“ mit zusätzlichen Online-Inhalten bildet auch hier - wie bei nahezu allen Werken aus dem Kohlhammer Verlag – eine hilfreiche Ergänzung.
    © Neurologienetz 2019

     

     

  • Aktivierende Therapien bei Parkinson-Syndromen

    Ceballos-Baumann A., Ebersbach G.
    Thieme Verlag 2017, 140 S. 47 Abb., € 39,99.-

    Neben der Pharmakotherapie gewinnen nicht-medikamentöse Therapieansätze einen immer wichtigeren Stellenwert nicht nur in der Forschung, sondern auch in der Behandlung des Morbus Parkinson und seinen atypischen Symptomen. Dementsprechend befasst sich dieses Werk nach einem Hinweis auf die medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten  im Vorwort anschließend schwerpunktmäßig mit den unterschiedlichen Therapieansätzen aus den Bereichen der  Physiotherapie, der Logopädie sowie der Musik- und Ergotherapie. Da man aktuell davon ausgeht, dass eine intensive körperliche Aktivität den Krankheitsverlauf günstig beeinflusst, indem durch die Parkinson-Erkrankung gestörte neuronale Strukturen aktiviert werden, steht die Motivation des Patienten am Anfang jeder Therapie. Anhand der diversen Symptome wie z.B. der Brady-und/oder der Hypokinese werden deren Auswirkungen auf die Aktivitäten des täglichen Lebens geschildert und darauf abgestimmte Therapiekonzepte, Trainingsvorschläge und Resultate beschrieben. Einige Übungen sind beispielhaft in Bild und Text vorgestellt, um eben solche Aktivitäten des täglichen Lebens in den Fokus der Therapie zu rücken. Ausführlich werden hierbei erneut die jeweiligen Symptome, aber auch – soweit erforderlich – die klinischen Untersuchungsmethoden präsentiert. Hervorzuheben ist, dass auch die häufig im Rahmen der neurologischen Vorstellung weniger beachteten Probleme beim Sprechen und Schlucken sowie Atemstörungen aufgeführt werden. Auch die Möglichkeit der Musiktherapie findet in einem eigenen Kapitel Berücksichtigung, obwohl sie im Rahmen im Rahmen der ambulanten Versorgung eher selten zum Einsatz kommt. Abschließend werden spezifische Fragestellungen zu Therapien nach Tiefenhirnstimulation ebenso erörtert wie Behandlungsansätze bei atypischen Parkinson-Erkrankungen und alternative Therapienkonzepte. Im Anhang finden sich darüber hinaus Skalen und Scores zur Patientenbeurteilung. Dieses Buch ist allen Neurologen, die sich eingehend mit der Parkinsonerkrankung befassen, ans Herz zu legen, da es Therapiemöglichkeiten ausführlich darlegt, die in anderen Werke in der Regel kaum oder gar keine Erwähnung finden.
    © Neurologienetz 2019

  • Schwindel - Praktischer Leitfaden zur Diagnose und Therapie

    Bronstein, Lempert
    Schattauer Verlag 2017, 2. Auflage, 255 S., € 69,99-

    Dieses Fachbuch widmet sich dem in der neurologischen, aber auch hausärztlichen Praxis häufigen Symptom „Schwindel“. Die Autoren haben das Werk als Nachschlagewerk für die tägliche Praxis angelegt. Anhand typischer Symptome kann der Leser die diagnostischen Vorgehensweisen nachlesen und verstehen lernen. Da die Gliederung symptomorientiert ist, werden die verschiedenen Erkrankungen an unterschiedlichen Stellen des Buches besprochen.
    Trotz seiner Konzeption als Nachschlagewerk ist das Buch aufgrund der präzisen Darstellung der wichtigsten Schwindelursachen äußerst lesenswert. Ein Kapitel widmet sich auch der unterdiagnostizierten vestibulären Migräne. Zudem ist der psychogene Schwindel als eine der wichtigsten und häufig fehldiagnostizierten Schwindelarten ausführlich besprochen. Zahlreiche online zugängliche Videos ergänzen gelungen die textlichen Ausführungen.
    Die detaillierte Darstellung der verschiedenen Schwindelformen macht das Fachbuch sowohl für niedergelassene Neurologen als auch für Haus- sowie Hals-Nasen-Ohren-Ärzte lesenswert, da es zu einem besseren Verständnis der verschiedenen Schwindelursachen beiträgt und die differentialdiagnostische Zuordnung des Symptoms „Schwindel“ erleichtert..
    © Neurologienetz 2017

     

     

     

  • Neuroanatomie - Struktur und Funktion

    Trepel, Martin
    Elsevier Verlag 2015, 6. Auflage, 432 S., € 38,99.-

    Das Werk ist als Lehrbuch für Studenten mit leicht verständlichen Texten und mit kurzen Absätzen konzipiert. Es bietet eine Einführung in die Neuroanatomie mit Erklärung von Grundlagen und Begriffen. Das Buch beinhaltet alle Aspekte von der Embryologie über die Anatomie, Histologie bis hin zur funktionellen Anatomie. Die Texte werden begleitet von hilfreichen Grafiken, Histologieschnitten sowie von kernspintomographischen und computertomographischen Bildern.
    In Form von „Klinik-Boxen“ werden klinische Bezüge zu relevanten Themen am Ende eines Absatzes hergestellt. Am Ende eines jeden Kapitels steht eine Zusammenfassung, die die wichtigsten Themen hervorhebt. Im Anschluss finden sich Fragen zur Überprüfung des besprochenen Themas inklusive Lösungen. Zudem bietet das Lehrbuch Fallbeispiele, an denen konkret geübt werden kann sowie eine Tabelle zur Übersicht aller Transmitterstoffe.
    Insgesamt ist es ein ideales Lehrbuch für Studenten, die die Neuroanatomie erlernen oder ihr bereits vorhandenes Wissen vertiefen wollen.
    © 2017 Neurologienetz.de, Melissa Harbrücker

     

  • Vertigo – Leitsymptom Schwindel

    Brandt Th., Dieterich M., Strup M.
    Springer Verlag 2013, 2. Auflage, 143 S., 107 Abb.mit DVD, € 74,99.-

    Wie die Erstausgabe besticht auch die zweite Auflage dieses Werks durch die umfassende Darstellung dieses interdisziplinären Themas. Den Autoren gelingt es, die verschiedenen Krankheitsbilder, die das Symptom Schwindel auslösen, umfassend darzustellen. Der Fokus liegt sehr praxisbezogen auf Anamnese und klinischer Untersuchung, anhand derer sich die meisten Erkrankungen bereits diagnostizieren lassen. Diese Punkte werden idealerweise durch Videos von Anamneseschilderungen durch Patienten und klinische Untersuchungsbefunde ergänzt. Auch die apparativen und bilddiagnostischen Untersuchungen sind sinnvoll durch radiologisches Bildmaterial, Schemata, zahlreiche Tabellen und anatomische Abbildungen veranschaulicht. Sowohl die Therapiemöglichkeiten als auch die Differentialdiagnosen werden detailliert beschrieben. Weitergehend interessierten Lesern kann das ausführliche Quellenverzeichnis dienlich sein.
    Aufgrund der exzellenten Darstellung des Symptoms Schwindel unter Einbeziehung aller relevanten Informationen ist dieses Fachbuch jedem Neurologen, HNO-Arzt und Hausarzt uneingeschränkt zu empfehlen!